Montag, 28. August 2017

Schiffsreview

Dieses Kapitel ist dem Schiffsreview der Koningsdam gewidmet, sowie allen relevanten Eckdaten zum Schiff.

Das ist das gute Stück:



Allgemeine Eckdaten

-Schiff: Koningsdam, Holland America Line
-Bj. 2016
-99836 BRZ; 297.20 m Länge; 35.00 m Breite
-2650 Passagiere bei Doppelbelegung
-1036 Besatzungsmitglieder
-1331 Passagierkabinen

Infos zur Kreuzfahrt

Zustand an Bord

-Kabine: 8075, Innenkabine der Kat. J
-Tischzeit: Flexible Essenszeit, jederzeit zw. 17:15 und 21:30 im Main Dining Room möglich

-Zustand des Schiffes: ausgezeichnet
-Lieblingsplätze: Sonnendecks; Seaview Pool (Heck); Lido Pool (mittschiffs) inkl. New York Deli und dazugehörigen Sitzgelegenheiten (Panorama Bar); The Crow's Nest/Explorations Café; Grand Dutch Café; Sauna und Relaxation Lounge
-Unterhaltung, soweit erlebt: Freiluftkino sehr gut; Livemusik: sehr gut; Show im Theater: gut; Animation: wunderbar unaufdringlich
-Kabine: Größe sehr gut; Bad sehr gut; Stauraum gut; Service sehr gut; Bord-TV: nicht zu toppen

Verpflegung

-Frühstück im "Main Dining Room": Service sehr gut; Vielfalt und Qualität ausgezeichnet
-Frühstück im "Lido Market" (Buffet): Service gut bis sehr gut; Vielfalt sehr gut; Qualität ausgezeichnet
-Mittag am "Lido Market": Service sehr gut; Vielfalt und Qualität ausgezeichnet
-New York Deli (Sandwich, Salate, Pizza): Vielfalt sehr gut; Bedienung sehr gut; Qualität ausgezeichnet
-Explorations Café (kleine Snacks für zwischendurch): Vielfalt gut; Bedienung und Qualität ausgezeichnet
-Dinner im "Main Dining Room": Vielfalt und Qualität sehr gut bis ausgezeichnet; Service zwischen gut und ausgezeichnet

Die Punkte werden im Folgenden genauer ausformuliert.

Zum Schiff allgemein

Die meisten Infos inkl. Bilder gibt es zur Koningsdam im Internet, Bilder von ausgewählten Lokalitäten aber gibt es auch hier.

Wie auch schon die "Grand-Klasse" von Princess Cruises (z. B. Star Princess, Crown Princess, Emerald Princess) hat es die Koningsdam ("Pinnacle-Class") geschafft, in die Kategorie meiner "Wohlfühlschiffe" zu kommen.
Das unglaublich geschmackvolle Dekor, die in meinen Augen sehr gute Aufteilung und für mich sehr angenehme Größe haben daran einen ganz erheblichen Beitrag geleistet.

Beginnen wir mit dem Innenleben auf den Decks 2 und 3:
Hier fanden sich die meisten Orte der Unterhaltung, Aktivitäten, und zweckmäßige Angelegenheiten, etwa Fotogalerie oder Front-Desk. Gegenüber liegt das lockere Grand Dutch Café (beide auf Deck 3).
Beide sind ins Atrium integriert, das sich auf Deck 2 und 3 befindet.





























Im Vergleich zu vielen anderen großen Schiffen diente das Atrium hier nicht als zentraler Ort von Veranstaltungen (Musik, Gemüse schnitzen, etc.), sondern war eher ein Durchgangspunkt und ein Ort, der das Landausflugsbüro, einige Zuzahl-Restaurants auf Deck 2, sowie den Front Desk und das Grand Dutch Café zusammen hielt.
Etwas ungewöhnlich, aber störte mich eigentlich nicht. Die eher zurückhaltende, aber zeitlose Gestaltung sagte mir zu.

Auf Deck 2 befindet sich der "Music Walk", der aus dem "Billboard Onboard", der BB King Lounge (tagsüber Queens Lounge), und der Lincoln Center Stage besteht.
Abends wurde hier meist anspruchsvolle Livemsuik gespielt, tagsüber fanden in der Queens Lounge (siehe Bild) verschiedene Aktivitäten stat, unter anderem die Tea Time.





























Dieser Ort gefiel mir sehr gut, verspürte er doch eine sehr schöne Mischung zwischen Tradition und Moderne.
Übrigens erstreckt sich die Lounge bis auf Deck 3, sodass es auf zwei Decks Sitzgelegenheiten gibt.

In der Nähe sind auf Deck 3 die Bordshops untergebracht, am Bug das Theater und am Heck das Hauptrestaurant "Main Dining Room", wobei beide letztgenannten Einrichtungen auch wieder das Deck 2 einnehmen.

Positiv wie negativ war zu bemerken, dass es sich bei der Koningsdam um ein sehr neues Schiff handelt.
Zum Beispiel beim Promenadendeck, welches durch neue bauliche Vorschriften nicht mehr mit denen älterer Schiffe vergleichbar ist.
Die Rettungsboote müssen jetzt direkt auf Höhe des Passagieres begehbar sein, so hängen sie nicht mehr über dem Passagier und bieten freie Sicht aufs Meer, sondern behindern die Sicht aufs Meer zum Teil stark:


Zum Glück aber gibt es auf dem Promenadendeck auch noch Flächen mit freier Sicht. 

Die Decks 4 - 8 beherbergen in aller erster Linie Kabinen, sodass es hier nicht vieles zu berichten gibt.

Weiter geht es mit Deck 9, wo sich einige meiner Lieblingsplätze befanden:
Mittschiffs ist das "Lido" Pooldeck beherbergt. Der Pool und die drei Whirlpools selbst befinden sich auf Deck 9, die gesamte Poollandschaft aber erstreckt sich bis auf Deck 10.

Wie zu erkennen, beherbergt dieser Bereich ein Glas-Schiebedach, welches sich öffnen und schließen lässt.
Das mittlere Pooldeck war für mich mit geöffnetem Dach ein fast perfekter Ort. Sehr gemütliche Liegen mit dicken Auflagen und modernen Leselampen auf Deck 9 und 10, sowie extrem bequeme Sofas und schöne Sitzgelegenheiten am New York Deli (Deck 10) und der anschließenden Panorama-Bar luden zum Verweilen ein:



Ebenso auf Deck 9 befindet sich der Hauptteil des "Greenhouse Spa"in Richtung Bug.
Ohne zusätzliche Gebühr waren dazu das Fitnesscenter mit tollem Bugblick zugänglich, die Sauna mit Meerblick und die dazu gehörige Relaxation Lounge, ebenso mit Meerblick.
Fand ich ganz wunderbar, dass von der kostenlosen Sauna aus ein Blick auf die See möglich war, und man sich in der Relaxation Lounge mit kostenlosen Getränken versorgen konnte - das ist absolut nicht selbstverständlich.
Wenn ich da noch an diese ungemütliche Sauna auf der Norwegian Jade denke...
Die kostenlosen Umkleideräume bieten sogar Duschen mit Regenfunktion - gefiel mir ebenfalls sehr gut.

Wir machen einen Sprung zurück, vom Dive-In Burger Grill und der kostenflichtigen Gelato Eistheke bis zum Lido Buffet, was sich mittschiffs befindet, und bis zum Heck sich entlang erstreckt:




Sehr exotisch waren die Handwaschanlagen (siehe oben), die die klassischen Desinfektions-Spender ersetzen. Man hält beide Hände für 12 Sekunden in die Löcher, und lässt sie sich vollautomatisch mit Seife und Wasser waschen...

Im Lido-Restaurant selber bieten viele verschiedene Stationen eine große Vielfalt an Speisen zu fast allen Tageszeiten, frisch zubereitete Pasta und asiatisches Essen stehen unter anderem auf dem Plan.
Keine Sorge, nebst der kostenpflichtigen Gelato Eistheke wird im Lido auch kostenloses Eis serviert.
Was gewöhnungsbedürftig war: Fast alle Speisen wurden vom Personal auf den Teller serviert. Ich gewöhnte mich sehr schnell daran, zumal das ganze hygienisch ein großer Vorteil ist.
In Richtung Heck gab es auch im Freien Sitzgelegenheiten, um zu speisen.

Am Heck angekommen befinden wir uns am Sea View Pool:

Hier befindet sich der zweite, dauerhaft im Freien gelegene Pool mit allerhand Liegen, und zwei Whirlpools.
Abschnitte vom Sonnendeck befinden sich zudem am Heckbereich des Deck 10.
Ich habe diesen Platz sehr häufig genutzt, vor allem an Seetagen und während den Ausfahrten aus den Häfen, wenn das Wetter es zuließ. 

Auf Deck 10 befinden sich am Heck die besagten Abschnitte des Sonnendecks, das Zuzahlrestaurant "Tamarind" sowie, weiter in Richtung mittschiffs gelegen, Sitzgelegenheiten wie die besagten Sofas und Sessel, die zum Pooldeck gehören.
Der New York Deli (Salate, Sandwiches, Pizza) und die Panorama-Bar nebenan befinden sich hier ebenso.
In Richtung Bug gibt es nur Kabinen und einige Anwendungsräume für das Spa.

Das Deck 11 ist eher ruhig, bietet in Richtung Bug Kabinen, sonst viel Deckfläche (vor allem Richtung Heck) und ein recht großes Sportfeld für Ballspiele aller Art.
Auf den offenen Deckflächen sind einige Outdoor-Fitnessgeräte zu finden: 


Das Deck 12 wird kleiner: Der kostenpflichtige "Retreat-Bereich" mit Cabanas ist hier zu finden. 
Einen tollen Bugblick bietet das "Crow's Nest", eine klassische Observation Lounge mit vielen gemütlichen Sitzgelegenheiten.
Auf der 2018 debütierenden Schwester "Nieuw Statendam" soll dieser Bereich um ein Destinations-Center ergänzt werden, was sehr interessant klingt.
Auf der Westerdam wurde dies bereits vollzogen.

Am Eingang der Lounge befindet sich das Explorations Café, eine Mischung aus einer Snack- und Getränketheke (Snacks kostenlos, Getränke kosten) sowie einem Computercenter und einer kleinen Bibliothek.

Zu guter Letzt geht es auf das kleine Deck 14, was von vielen Passagieren unentdeckt blieb: Ein kleines Sonnendeck mit vielen Liegen bot hier sehr viel Raum für Erholung, und eine tolle Rundumsicht auf das Schiff, die Landschaft oder die See.

Panorama-Blick von Deck 14 aus:

Insgesamt trugen das sehr gelungene Dekor und die gute Schiffsaufteilung der Koningsdam dazu bei, ein Schiff zum Wohlfühlen konzipiert zu haben. Sie vermittelte fast durch die Bank weg ein sehr sehr wohnliches Ambiente.
Die recht ruhige Atmosphäre ohne nervige, laute, klamaukartige Animation unterstrich dies.

Zwar fand ich die unkonventionelle, aber sehr vielfältige Aufteilung des Grand-Klasse von Princess Cruises (allein vier Pools) noch ein bisschen besser als die der Koningsdam, dennoch aber hat es das jüngste Flottenmitglied von Holland America geschafft, dass ich wiederkommen möchte. 

Kabine

Etwa vier Tage vor Abreise erfuhr ich, dass meine Garantiekabine die Innenkabine 8075 der Kategorie J sein wird, und zwar auf Deck 8, direkt unter dem Pooldeck, und dem Buffet.
Lärmprobleme gab es keine.
Die zurückhaltende, moderne Eleganz der Kabine gefiel mir sofort, die Aufteilung war sehr geräumig, der Stauraum war in Ordnung.
Sehr schön war das Bad: Es sah nicht nur sehr schick aus, sondern die Duschkabine war groß und geräumig, es gab drei Sorten Duschbad/Shampoo, und der Wasserdruck ließ sich individuell einstellen.





Die beiden Stateroom Attendants machten einen sehr guten Job, waren sehr freundlich und fragten stets nach meinem Wohl.
Abends gab es immer zwei Stück Schokolade auf dem Bett.

Verpflegung

In Anbetracht dessen, dass Holland America Line sich zwar noch im Großmarkt bewegt, aber schon als Premium bezeichnet wird, hatte ich gewisse Ansprüche an die Verpflegung - und wurde nicht enttäuscht. 

Das Buffetrestaurant "Lido Market" suchte ich ab und an zum Frühstück auf, meist aber mittags.
Früh gab es eine sehr große Auswahl an verschiedenen Speisen, die man von einem amerikanischen Schiff erwarten kann: Verschiedene Eierspeisen (sogar verschiedene Egg Benedicts), warme Speisen wie Gemüse, Bratkartoffeln, Waffeln, Pancakes, sowie viele Kaltgerichte (Brote, Sandwiches, Aufschnitt, Lachs, Müsli aller Art) boten für fast jeden etwas.
Die Qualität stimmte stets.

Zum ersten Seetag suchte ich früh das Hauptrestaurant auf, um mich in Ruhe mit netten Tischgenossen zusammen bedienen zu lassen.
Die Frühstückskarte war m. E. ausgesprochen umfangreich. Zwar gab es im Gegensatz zu Princess keine täglich wechselnden Specials, dafür aber war die Karte von Holland America so umfangreich, dass das auch nicht notwendig war:
Allein schon drei verschiedene Sorten Egg Benedict, ein japanisches Frühstück mit Lachs, Reis und Miso-Suppe, sowie eine europäische kalte Frühstücksplatte sind nur Beispiele aus diesem reichhaltigen Angebot.
Orangensaft mit Fruchtfleisch stand bereits auf dem Tisch, ebenso wie Gebäck mit Aufstrichen - was will man mehr? 

Zweimal orderte ich mir das Frühstück auf die Kabine, alles klappte wie gewünscht. 

Mittags suchte ich meist den "Lido Market" auf, und stieß auch hier auf ein sehr vielfältiges Angebot - sei es chinesisches Essen, Sandwich-Station, verschiedene Fleischgerichte, asiatisches Essen, eine Salat-Bar und verschiedene Süßspeisen - auch hier blieben keine Wünsche offen.
Die meisten dieser Stationen hatten bis etwa 14:00 geöffnet, ausgewählte von ihnen bis 16:00, bis um 18:00 das Dinner-Buffet angerichtet wurde. 

Für zwischendurch bot sich außerdem der "New York Deli" wunderbar an, im Prinzip ein legeres Bistro, wo Pizzen und Sandwiches aller Art, sowie Salate in toller Qualität geboten wurden.
Ab 20:00 gab es hier tolle Snacks zu den Kinofilmen, zum Beispiel Popcorn, oder tolle Chicken Wings.
Ebenso bot die kleine Speisetheke am Explorations Café süße und herzhafte Speisen.
Ein weiterer netter Ort war das "Grand Dutch Café" auf Deck 3. 
Dieses legere Café bot fast den ganzen Tag über niederländische Spezialitäten, süße wie herzhafte Speisen wurden hier geboten.
Einmal probierte ich einen "Uitsmijter", etwa mit unserem strammen Max vergleichbar (Brot mit Käse, Schinken, und zwei Spiegeleiern) - sehr schmackhaft! Das Sandwich mit üppig belegten Krabben schmeckte ebenso.

Und das Dinner? Ich nahm es stets im Hauptrestaurant ein, jeden Tag war ich begeistert.
Die Menüs waren nicht nur sehr kreativ und abwechslungsreich, Service und Qualität waren ebenso über jeden Zweifel erhaben.
Das ein oder andere Fischgericht wurde z. B. vor Augen des Gastes filetiert, also die Gräten entnommen.
Währenddem andere Reedereien wie z. B. NCL oder RCI ihre Menüs offenbar zu 100% gleich standardisieren, scheint es bei HAL von Fahrgebiet von Fahrgebiet gewisse Unterscheide zu geben - jedenfalls wirkte das bei Auszügen aus Menüs so, die ich online vor der Reise gefunden habe.
So zum Beispiel gab es auf unserer Reise einen Abend Muscheln als Vorspeise, oder Frog Legs, währenddem ich auf einer Speisekarte einer Alaska-Kreuzfahrt im Mai 2017 z. B. "Seafood Deviled Eggs" gesehen habe.

Einmal hatte ich tolle "frische norwegische" Muscheln als Vorspeise, wie ich sie noch nie gegessen hatte:

Sehr zufrieden war ich mit den Suppen, dass die Brühe vor allem am Tisch vor den Augen des Gates eingeschenkt wurde, gefiel mir sehr gut.

Zum zweiten Gala-Abend gab es tatsächlich "echtes" Surf and Turf, mit Hummer und einem kleinen Filet:

 Zwar gab es nicht so häufig Themenabende (italienisch, american) wie bei Princess Cruises (bei HAL gab es nebst 2x Gala einen Culinary Council-Abend) und keine Petit Fours nach dem Gala-Dinner, dafür am Ausgang jeden Abend Trockenfrüchte zum selbst bedienen.

Auf einen Besuch in einem der Zuzahl-Restaurants verzichtete ich - wozu sollte ich dort auch hin, bei diesem guten inkludierten Essen?

Sehr nett waren noch kleine Extra-Gesten, etwa die tägliche Tea-Time in der Queens-Lounge am Nachmittag, kleine Häppchen zu den Drinks in der Billboard-Lounge, oder die Chocolate Parade am zweiten Galabend.
Hier kamen Kellner in den Bars herum, und servierten kleine Schoko-Häppchen. Fand ich sehr nett.

Diese Häppchen gab es in der Billboard Lounge jeden Abend kostenlos zu den Drinks dazu:

Habe ich noch etwas vergessen? Ich glaube nicht.
Gibt es Verbesserungsvorschläge bei der Verpflegung? 
Wie oben schon angedeutet,kostenloses, wohlschmeckendes Kugeleis gab es zwar während der Öffnungszeiten am Lido Buffet mittags und abends, aber nicht den ganzen Tag, wie ich es z. B. von Princess kenne. Währenddem hier auf der Koningsdam kein kostenloses Eis verfügbar war, musste man auf die kostenpflichtige Gelato-Eistheke zurück greifen.
Meines Erachtens sollte auch kostenloses Eis die ganze Zeit tagsüber zur Verfügung stehen.
Das ist aber der einzige Punkt, der mir wirklich aufgefallen ist.
Zumal ja kostenloses Eis täglich verfügbar war, und es schmeckte auch!

Insgesamt sollte sich anhand meiner Ausführungen feststellen lassen, dass ich mit der Verpflegung an Bord außerordentlich zufrieden war, ich würde fast sagen, auf jeden Fall kann sich Holland America hier Platz 1 oder 2 auf meiner persönlichen Rangliste sichern.
Durch die kleinen Extragesten komme ich gern wieder, und war auch an Bord zu der einen oder anderen Ausgabe bereit.
Zum glücklich sein muss ich nicht jeden Tag teuersten Kaviar oder Champagner haben - aber über solche netten Kleinigkeiten freue ich mich. 

Service/Personal

Im Vergleich zu unserer vorigen Kreuzfahrt auf der Star Princess im März waren weder Kapitän, noch Cruise Director total präsente "Rampensäue", sondern etwas bodenständiger.
Der Crew tat das keinen Abbruch, denn das Personal wirkte sehr kompetent, freundlich und aufgeschlossen gegenüber dem Gast:
Fast immer wurde der Gast zuerst gegrüßt, er hatte grundsätzlich Vorrang, und fühlte sich stets willkommen - so meine Beobachtungen.
Häufig scherzten die Mitarbeiter auch untereinander. 

Egal ob im Hauptrestaurant oder am Buffet: Der Service passte stets, jeder Handgriff saß.
Auch im Buffetrestaurant werden kalte und warme Getränke am Platz eingegossen.
Dass Servietten-Service und neues Besteck im Hauptrestaurant zum Standard gehörten, sollte bei einer Reederei wie Holland America eigentlich klar sein, so war es hier zum Glück auch.

Wie schon beim Thema Verpflegung erwähnt, war es die Summe einiger kleiner Gesten, die Holland America hier hervorhob: Kleine Häppchen zu den Getränken an den Bars, Chocolate-Parade, Trockenfrüchte nach dem Dinner, Liftboy zur Einschiffung, oder Popcorn am Freiluftkino.

Noch ein kleiner HAL-Pluspunkt: Auf Deck 3, nahe des Front Desk, gab es zu bestimmten Zeiten einen Destination Guide, in unserem Fall eine Niederländerin.
Zu jedem Hafen konnte sie Fragen beantworten, welche Unternehmungen für individuell an Land gehende Passagiere geeignet sind - kannte ich bislang auch von keiner anderen Reederei.

Hinzu kam, dass es am ersten Abend eine Info-Broschüre für jeden Hafen gab: Lageplan, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, und Tipps für Unternehmungen gehörten dazu - für Gäste, die ohne HAL-Ausflug an Land wollten, also auch individuell an losziehen. Ganz tolle Geste!!!

Währenddem also ein mindestens genau so renommierter Konkurrent mit einem griechischen Buchstaben im Logo meint, auf all solche netten Gesten verzichten zu können, bot Holland America diese gerne dem Gast! 

Es bleibt zu erwähnen, dass es an der Gangway bei Rückkehr zum Schiff wieder kostenlose Getränke, und feuchte Tücher gab.
Nebst Wasser mit oder ohne Zitrone verfeinert, bekam man Limonade oder heiße Schokolade serviert.
Ein Service, den ich sehr schätze.

Mit genau dieser Einstellung bekommt man mich wieder an Bord, ich habe mich stets sehr willkommen gefühlt, und hier spürte ich, dass mein Wiederkommen gern gesehen ist.
Ich werde eines Tages auch wieder kommen, lieber früher als später.

Unterhaltung/Aktivitäten

Ein für mich eher unwichtiges Thema, ich versuche mein bestes.

Die Koningsdam weist die sogenannte "World Stage" auf, das Schiffstheater mit einer 270-Grad-Bühne.
Ich war einmal dort, allein durch dieses neuartige Setup wirken die Shows sehr professionell und eindrucksvoll.

Das Freiluftkino am Pool bot jeden Abend verschiedene, recht aktuelle Filme, mit allen Snacks vom New York Deli, die man sich wünschen kann.

Ab und an war ich abends in den Bars schauen, da mich die Live-Musik interessierte: Der "Music Walk" fasst im Prinzip die Billboard Lounge und Lincoln Center Stage zusammen, ebenso wie die BB King Blues-Lounge, wo verschiedene Live-Musik gespielt wird.

In der Billboard Lounge spielten jeden Abend zwei sich gegenüber sitzende Piano-Spieler, die sehr professionell wirkten und alles auf Klavier spielen konnten - sogar mein Metallica-Musikwunsch wurde mir erfüllt!!! 
Die BB King-Lounge bot meist bluesartige Live-Musik, gefiel mir sehr gut.

Insgesamt wirkte die Unterhaltung weniger auf Klamauk und pauschale Bespaßung ausgerichtet, sondern eher kultiviert und etwas anspruchsvoll. 
Nightlife mit Disco gab es so nicht, sondern es wurde zu Livemusik getanzt. 

Spaß konnte man auf der Koningsdam allemal haben - eben auf eine leicht andere Art und Weise, mit "erwachsener", "reiferer" Bespaßung eben.

Glücklicherweise hielt sich die Animation in absolutem Hintergrund, von Aufdringlichkeit an Bord keine Spur - hier stand eher die Ruhe im Vordergrund, was ich absolut schätze! 

Abschluss

Noch Fragen?
Ich denke, es wird hier klar, dass die Koningsdam für mich ein absolutes Wohlfühlschiff war - am liebsten hätte ich mich an Bord versteckt.
Bis auf ein paar minimale Kleinigkeiten (etwa dem Promenadendeck, und dem Schiebedach mittschiffs) gefällt mir das Schiff unglaublich gut.
Meine Bedürfnisse wie sehr gutes Essen, aufmerksamer Service mit Liebe zum Detail, und ein unglaublich geschmackvolles Dekor wurden hier mit Bravour erfüllt.

Holland America Line würde ich wieder buchen, selbstverständlich auch wieder die Koningsdam (und die Nieuw Statendam), das ist keine Frage.
Andere Schiffe dieser Reederei, etwa die der Vista-Klasse (Zuiderdam, Oosterdam, Westerdam, Noordam) sowie Signature-Klasse (Eurodam, Nieuw Amsterdam) würden mich aber auch sehr reizen.









2 Kommentare:

  1. absolut top Reisebericht
    besser geht's nicht, super Informationen
    schöne Bilder.
    wie sehen die Getränkepreise aus?

    kein Vergleich zu unser letzten Cruise im Mai mit
    NCL Norwegian Jade. Reinfall total

    da kann man sich auf die März 2018 Karibik Kreuzfahrt
    freuen, hoffentlich gibt es für die geplagten Inseln
    schnelle Hilfe; alle leben vom Tourismus.


    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo hebelwol,

      Tut mir Leid, ich habe Ihren Kommentar erst heute gelesen - vielen Dank für die lobenden Worte!!

      In meinen Augen sind die Getränkepreise im Vergleich zu anderen US-Reedereien total moderat! Ein Cappuccino meines Wissens 2.30$ oder so, wirklich nicht schlimm.
      Bei Celebrity zahlt man z. B. erheblich mehr.

      Schade, dass die Norwegian Jade so ein Reinfall war, wir hatten 2016 offenbar Glück... :-)
      Aber: Im Vergleich zu Holland America fällt NCL ohne Frage ab, und das zu den Preisen, die NCL jetzt mit All Inclusive haben will... Da kann ich nur sagen, dass ich sie für ihre Leistung viel zu überteuert finde.
      Bei Holland America (oder Princess) gibt es zwar kein All Inclusive, aber anspruchsvollere Verpflegung und Service-Leistungen, ds ist mir wichtiger.
      Ich zahle nicht wirklich mehr, aber bekomme viel mehr.

      Sie haben die Koningsdam für März 2018 gebucht? GANZ VIEL VORFREUDE, SIE IST EINE WUNDERBARE DAME!!!

      Löschen